Bewegung (wandern, spazieren gehen, tanzen) vergnügliche Wege aus der Depression

Vortrag: 25.6.2015, Hartmannspital, 1050 Wien, Nikolsdorferg.32

Vortragende: Univ.-Doz. Dr. Willi Gerschlager, FA für Neurologie – Magda Kiener, Physiotherapeutin

Vortrag 1: Univ.-Doz. Dr. Willi Gerschlager

Depressionen und Bewegung bei Morbus Parkinson

Verschiedene Studien belegen die positive Wirkung von Bewegung auf den Krankheitsverlauf bei Morbus Parkinson. Man kann Betroffenen daher nur raten, sich mehr und vor allem auch regelmäßig zu bewegen.

Übersicht über die Krankheit:

Das sogenannte „Parkinson-Syndrom“ ist ein Überbegriff, der die unterschiedlichen Parkinsonformen und Parkinson ähnliche Krankheiten umfasst. Darunter stellt Morbus Parkinson die häufigste Erscheinungsform dar. Das charakteristische Symptom des Morbus Parkinson ist die Verlangsamung von Bewegungsabläufen (= Bradykinese). Besonders gut zu sehen ist das bei gleichförmigen Bewegungen, die über einen längeren Zeitraum vom Betroffenen durchgeführt werden müssen. Es kommt schon bald zu Ermüdungserscheinungen und daraus folgend zur Verlangsamung der durchgeführten Bewegungen.

Die Diagnose wird durch den Neurologen innerhalb einer klinischen Untersuchung gestellt und ist in den meisten Fällen auseichend um die Krankheit  diagnostizieren zu können.

Wenn die Symptome noch nicht sehr stark ausgeprägt sind, aber auch zur Absicherung der gestellten Diagnose, gilt ein gutes Ansprechen auf eine medikamentöse Therapie mit einem Levodopa-Präparat als sinnvoller Test. Dieses Medikament sollte – testweise – über einen Zeitraum von einem Monat in höherer Dosierung verabreicht werden und Betroffenen eine spürbare Erleichterung der Symptome bringen.

M. Parkinson ist eine alters-assoziierte Erkrankung. Durch die allgemeine Langlebigkeit weiter Teile der Bevölkerung ist eine starke Zunahme der Erkrankungen bei der Alterskategorie der über 60 – Jährigen zu beobachten.

Frühsymptome:

Schon Jahre vor Ausbruch der klassischen, motorischen Parkinson Symptome können Frühsymptome auftreten

  • Obstipation (= Verstopfung)
  • Depression
  • REM-Schlaf-Verhaltensstörung (ausagieren lebhafter Träume) und
  • Riechstörungen (= Hyposmie)

 Nach längerem Krankheitsverlauf treten Symptome auf, die nicht, oder nur schlecht auf Levodopa ansprechen.

Dazu gehören:

  • Demenz
  • Gleichgewichtsprobleme (Stürze)
  • Autonome Probleme ( Blasenstörungen, Schmerzen…)

 Morbus Parkinson und Depression:

Studien belegen, dass Depression bei Morbus Parkinson sehr häufig, in bis zu 50% der Fälle, auftritt und etwa 8% unter einer schweren Depression leiden. Das ist doppelt so häufig wie bei anderen chronischen Erkrankungen und es wird vermutet, dass ein Zusammenhang zwischen der Häufigkeit von Depression und der dopaminergen Situation der PatientInnen besteht. Allgemein neigen Früherkrankte, Frauen und Personen die rechtsbetonte Symptome aufweisen sowie Betroffen mit schweren körperlichen Beeinträchtigungen häufiger zur Depression. Eine wichtige Rolle spielt dabei auch das subjektive Erleben der motorischen Behinderung.

Die beiden wichtigsten Erscheinungsmerkmale bei der Parkinson-Depression stellen 

  • die Depressive Verstimmung (=Apathie) und
  • die Freudlosigkeit/Interesselosigkeit dar. 

Die anderen, als klassisch für eine Depression geltenden Anzeichen, können dazu kommen, sind aber bei Parkinson PatientInnen manchmal schwieriger zu beurteilen.

Die Depression ist in der Regel medikamentös gut behandelbar.

Eine Depression sollte von Patienten nicht einfach hingenommen, sondern auf jeden Fall vom Neurologen medikamentös behandelt werden! 

Depression bei M. Parkinson hat einen entscheidenden und unabhängigen Faktor auf die Lebensqualität. (Studie: Findley 1999)

Therapieoptionen bei Parkinson bedingter Depression:

Es liegen nur wenige kontrollierte Studien vor.

Der Dopaminmangel spielt beiden Betroffenen eine wichtige Rolle.

Es zeigen sich auch deutlich kurzfristige Erfolge mit Placebos (=Scheinmedikamente), da sich Dopamin auch auf das „Belohnungszentrum“ im Gehirn auswirkt.

Der Neurologe wird zuerst versuchen, die bestehende medikamentöse Therapie zu optimieren. Die Vermeidung von OFF-Phasen verbessert nicht nur die motorischen, sondern auch die psychischen Probleme. Im OFF wird Angst von den Betroffenen oft als „übermächtig“ empfunden.

Eine Therapie mit Pramipexol kann versucht werden, falls keine Kontraindikation vorliegt. Auch Levodopa wirkt antidepressiv. Man kann auch eine Therapie mit Antiedepressiva wie z.B. SSRi`s anwenden. Ältere Antidepressiva (z.B. Saroten) sind zwar wirksam, aber werden oft schlecht vertragen. Zu den modernen Antidepressiva gibt es nur wenige Daten. In manchen Fällen lohnt es sich auch, an eine Psychotherapie als Behandlungsmethode zu denken.

Bewegung und Depression:

Regelmäßiger Sport (Ausdauertraining wie Tanzen, Boxen, Tai-Chi oder Tennis, Tischtennis etc.) wirkt antidepressiv bei milder, mäßiger Depression. Der Effekt von Sport kann bei milden depressiven Symptomen mit der Wirkung von Antidepressiva verglichen werden! Sport verbessert die Serotoninaufnahmefähigkeit des Gehirns und fördert das Zellwachstum im Gehirn.

Im fortgeschrittenen Krankheitsstadium sind einige Symptome (gebückte Haltung, Stürze) mit Medikamenten nicht/schlecht behandelbar. Ausdauersport und Bewegungstherapien sind in diesen Fällen oft hilfreich. So kann die aufrechte Haltung, das Gleichgewicht, das Mitschwingen der Arme, die Erhöhung der Schrittlänge, aber auch die Stimmung positiv beeinflusst werden, bis hin zu einer allgemeinen Verbesserung des Krankheitsverlaufs. 

Manche Symptome (Stimme, Haltung, Gleichgewicht Gehen) verbessern sich oft wenig durch Medikamente ABER verbesserte Motorik und Kognition durch (körperliches) Training (Studie: Petzinger et al. Lancet Neurology 2013)

Vortrag 2:  Magda Kiener, Physiotherapeutin

M. Parkinson & Physiotherapie

Posturale Instabilität sprich Gleichgewichtsprobleme und Gangprobleme gehören zu den häufigsten Folgen neben den 3 Hauptsymptomen (Temor = Zittern, Rigor = Steifigkeit und Akinese = Bewegungsarmut/verlangsamung) von M. Parkinson. Hauptgrund dafür ist, dass bei dieser Krankheit ein neuraler Regelkreises im Gehirn, welcher für die Regulation der Bewegung (schnell, langsam, stopp, reagieren, abstimmen wie viel Kraft, Mmspannung und Bewegung nötig ist , usw.) zuständig ist, gestört wird. Darum ist es wichtig über gezielte Übungen und Mobilisationen die Beweglichkeit des Körpers zu verbessern ( vor allem der gebeugten Haltung, steifer Muskulatur usw. entgegen zu wirken). Es ist aber auch wichtig der neuralen Störung mit koordinativen, reaktiven  auch Gleichgewichts beanspruchenden Übungen entgegen zu wirken.

Des Weiteren wird der Fokus der Therapien auf das Hauptproblem und die derzeitigen Einschränkungen gelegt, die sich je Schweregrad und Person natürlich unterscheiden! Ziel dabei ist es die Lebensqualität und Selbstständigkeit der Parkinson-Betroffenen zu erhalten.

WICHTIG ist aber auch zusätzlich zu Therapien und Medikamenten regelmäßig körperlich zu betätigen und Ausdauer- , Koordinativ- sowie Kraftsport zu machen um den Körper und somit auch den Geist fit und auch lebensfroh zu halten!!

TIPPS:

  • Stress ist kontraproduktiv!!
  • im Stress kann es zu sogenannten „Freezing“ kommen, bei welchen die Betroffenen erstarren 
  • also den Betroffenen Zeit geben!! + Alltag soll nicht stresshaft sein, Freude an Aktivtäten finden (Musik einschalten, etc.)
  • Taktgabe hilft den M. Parkinson Betroffenen (Musik, sich selbst im Kopf einen Takt vorgeben,…)
  • körperliche Aktivitäten finden die Spaß machen Tanzen eignet sich da z.B.: sehr gut, da Tanz sowohl körperlich als auch kognitive Anforderungen an den Betroffenen stellt und es trotzdem Spaß macht  weitere Bsp.: Trommelgruppen, Schwimmgruppen, Selbsthilfegruppen, und andere Hobbys (Theater gehen, Wandern, Walken, Klettern, etc.)
  • Selbstständigkeit soweit es geht erhalten nicht zu viel oder zu wenig unterstützen – man muss das Mittelmaß finden

VIDEOS:

–> Video 1

–> Video 2

Im Anschluss führte die Physiotherapeutin, verschiedene Übungen im Sitzen und Stehen mit den Anwesenden durch, die auch auf kleinem Raum leicht nachzumachen und trotzdem effektiv und körperlich herausfordernd waren, nachstehend detailliert beschrieben werden und die LeserInnen dieses Protokolls zum Ausprobieren anregen sollen. Viel Spaß dabei!

PARKINSON ÜBUNGEN

WICHTIG:

  • Atmen nicht vergessen!! (bei Anstrengung Ausatmen und bei Erholung Einatmen)
  • vorsichtig und langsam Übungen durchführen
  • auf eigenes Bewegungs- und Kraftausmaß aufpassen!!!

 

    • ist eine Ausgangsposition zu unsicher – DANN anhalten, Füße breiter stellen, Sessel mit Lehnen nehmen, usw. ist ein Übung zu schwierig diese nicht machen
  • Übungen sollen schmerzfrei sein
  • Pausen unbedingt wahrnehmen und machen!! => unser Körper lernt und verarbeitet in Ruhepausen das Gelernte und nur so kann er sich anpassen und sich verbessern!!
  • Wiederholungsanzahl kann natürlich auf eigene körperliche Belastung angepasst und reduziert oder gesteigert werden
  • wenn man sich bei Übungen unsicher ist IMMER darauf achten einen Sessel hinter sich zu stellen und an einem Ort zu üben an dem es sichere Gelegenheiten gibt an denen man sich gut festhalten kann (z.B.: Geländer, nicht neben Stiegen, massiven Sessel mit Lehnen, mit Aufsicht, …) 

IM LIEGEN

  • Rumpf-Rotationsübung:Wiederholungen: je Seite 5x Position für 3 Atemzüge halten und danach entspannende Position finden für eine Pause – danach noch 2 weitere Durchgänge mit je 5 WH pro Seite
    • Ausgangsposition: in Rückenlage mit aufgestellten Beinen, Arme zur Seite gestreckt Ausführung: beide Knie/Beine langsam auf die rechte Seite bewegen (soweit wie im eigenen Bewegungsausmaß möglich ist) und den Kopf auf die linke Seite drehen – Position für mind. 3 Atemzüge halten – danach langsam Kopf zurück in die Mitte bewegen und dann auch die Beine wieder in die Mitte zurück – DANN folgt das Gleiche auf die andere Seite

 

  • Bridging:Wiederholungen: 3×10 WH
    • Ausgangsposition: Rückenlage mit aufgestellten Beinen, Arme liegen neben dem Körper, Handflächen nach unten gedreht Ausführung: Gesäß anheben und anspannen – Oberschenkel und Oberkörper sollten in einer Geraden bleiben – Gesäß langsam wieder Richtung Boden absenken aber kurz davor innehalten und wieder anheben (sollte dies nicht möglich sein, kann man das Gesäß zwischen den WH auch ablegen) 

IM SITZ

 

  • Rumpfstreckung:WICHTIG: Schultern bleiben unten, Schulterblätter nach hinten unten spannen Steigerung: mit Gewichten möglich Wiederholungen: 3×10 WH
    • Ausgangsposition: aufrechter Sitz (wenn möglich ohne Anlehnen!), Beine parallel nebeneinander gestellt und ca. 2 Faustbreiten Platz zwischen ihnen, Arme neben den Körper angewinkelt Ausführung: Arme zur Decke raufstrecken und gesamten Oberkörper mit strecken – Position für 3 Atemzüge halten – Arme langsam senken und wieder neben den Körper anwinkeln

 

  • Rumpfrotation:WICHTIG: Schultern bleiben unten, Schulterblätter nach hinten unten spannenWiederholungen: je Seite 5x Position für 3 Atemzüge halten und danach entspannende Position finden für eine Pause – danach noch 2 weitere Durchgänge mit je 5 WH / Seite  
    • Ausführung: langsam Oberkörper mit rechter Schulter nach hinten drehen – dabei kommt linke Schulter nach vorne (soweit wie im eigenen Bewegungsausmaß möglich ist) – diese Oberkörperdrehung für 3 Atemzüge lang halten – langsam wieder zurück in die Mitte – und dieselbe Drehung nun auf die andere Seite Ausgangsposition: aufrechter Sitz (wenn möglich ohne Anlehnen!), Beine parallel nebeneinander gestellt und ca. 2 Faustbreiten Platz zwischen ihnen, Arme im Ellbogen angewinkelt nach oben halten („Hände hoch“-Stellung)

 

  • Aufstehen und Niedersitzen:WICHTIG: geht auch mit Sitzerhöhungen um leichter Aufstehen zu können falls von normaler Sitzhöhe dieses nicht möglich ist! Ausführung: geraden Oberkörper nach vorne bewegen bis sich Gesäß hebt und Körpergewicht auf Fußsohle spürbar ist – vorsichtig aufstehen – danach wieder langsam „wie eine Feder“ niedersetzen Wiederholungen: 3×10 WH  Steigerung: Kniebeugen machen => also nicht auf Sessel niedersitzen sondern in der „Luft sitzen bleiben“ und wieder aufstehenWICHTIG: wenn man bei dieser Übung Schwierigkeiten hat und zu Stürzen neigt NICHT alleine trainieren und auf sehr sichere Umgebung achten
    • Ausgangsposition: aufrechter Sitz (wenn möglich ohne Anlehnen!), Beine parallel nebeneinander gestellt und ca. 2 Faustbreiten Platz zwischen ihnen, Arme vor Brustkorb verkreuzt (falls notwendig abstützen der Arme auf den Oberschenkel erlaubt)

 

  • „im Sitzen gehen“:WICHTIG: Schultern bleiben unten, Schulterblätter nach hinten unten spannen Wiederholungen: für 1-2 min. (Steigerung der Dauer möglich) im Sitzen „gehen“ dann Pause für min. 1 min und zwei weitere Male für die gleiche Zeit wieder im Sitzen „gehen“
    • Ausgangsposition: aufrechter Sitz (wenn möglich ohne Anlehnen!), Beine parallel nebeneinander gestellt und ca. 2 Faustbreiten Platz zwischen ihnen, Arme neben den Körper angewinkelt Ausführung: gebeugtes rechtes Bein in die Luft heben und zeitgleich dazu linken Arm nach vorne bewegen – langsam wieder Bein ablegen und Arm zurück bewegen – Seitenwechsel nu das linke Bein und den rechten Arm – und Seitenwechsel => man „maschiert“ im Sitzen

 

  • Rumpfrotations- und -streckungsübung:WICHTIG: Schultern bleiben unten, Schulterblätter nach hinten unten spannen Wiederholungen: 3×10 WH
    • Ausgangsposition: aufrechter Sitz (wenn möglich ohne Anlehnen!), Beine in einer Grätsche auseinander aufgestellt, Arme neben Körper angewinkelt halten Ausführung: Oberkörper nach rechts drehen und linkes Bein zur Seite ausstrecken und linken Arm nach oben vorne in die Luft strecken, rechter Arm geht nach hinten – Position für 1-3 Atemzüge halten – langsam in Ausgangsposition zurückgehen und Seitenwechsel

 

IM STEHEN

  • Zehenspitzenstände:Wiederholungen: 3×10 WH
    • Ausgangsposition: Füße stehen so eng wie möglich (wieder soweit wie es im eigenen Bewegungsausmaß möglich ist) parallel beieinander, aufrechter Stand Ausführung: mit oder ohne Festhalten Fersen in die Luft bringen und auf den Zehenspitzen stehen (wieder soweit wie es im eigenen Bewegungs- und Kraftausmaß möglich ist) – Position für 1 Atemzug halten – danach Fersen langsam wieder Richtung Boden absenken aber kurz davor innehalten und wieder hoch auf die Zehenspitzen bewegen (sollte dies nicht möglich sein, kann zwischen den WH auch immer Fersen ablegen und normal stehen)

 

  • „am Stand gehen“: (schwierige Übung)Wiederholungen: für 1-2 min. (Steigerung der Dauer möglich) im Sitzen „gehen“ dann Pause für min. 1 min und zwei weitere Male für die gleiche Zeit wieder im Sitzen „gehen“ 
    • Ausgangsposition: aufrechter Stand, Beine parallel, Knie zeigen nach vorne und Standbreite so wählen dass man sicher steht (wie immer auf eigene Sicherheit und Fähigkeiten achten – falls nötig Sessel hinter sich stellen oder schnell Möglichkeit zum festhalten etc.; bei Unsicherheit nicht alleine trainieren), Arme neben Körper angewinkelt Ausführung: rechtes Bein anheben (Knie hochheben) und linken Arm nach vorne Bewegen – Position ganz kurz halten und langsam wieder Bein abstellen und Arm zurückbewegen – Seitenwechsel – Position ganz kurz halten – Bein und Arm wieder zurück in Stand und Seitenwechsel und so weiter => „am Stand maschieren“

 

  • Gleichgewichtsübungen – WICHTIG: nicht sofort die schwierigste Position wählen sondern die, die für einen gerade anspruchsvoll ist und wenn das z.B.: ein halbwegs enger Stand ist –> ansonsten kann das Gleichgewichtssystem nicht wirklich dazulernen!
    • Ausführung: in einer für einen passenden Position diese für 5 Atemzüge halten ODER mit Übungen kombinieren => z.B.: :

 

  1. WICHTIG: BITTE achten Sie besonders bei den Gleichgewichtsübungen auf eine sichere Umgebung!!
  2. Ausgangspositionen: enger Stand (Füße so eng wie einem gerade möglich ist zusammenstellen – kann auch ein 1- oder 2-Faustbreiter Stand schon ausreichend sein!!) ODER Schrittstellung (wichtig jedes Bein soll einmal vorne stehen) ODER enge Schrittstellung bis „Seiltänzerstand“ ODER Einbeinstand ODER normaler Stand auf labilen Unterlagen
  • Arme abwechselnd nach vorne und hinten pendeln
  • Ball rund um Körper geben
  • Ball vor Körper vorsichtig hoch werfen und wieder fangen
  • Kopf vorsichtig von rechts nach links bewegen 
  • Wiederholungen: beliebig WICHTIG ist auch viele Pausen zu machen damit sich das Gleichgewichtssystem erholen kann!! damit sich das Gleichgewicht auch wirklich verbessern kann!

GEHEN

WICHTIG – falls ein Hilfsmittel benötigt wird, mit dem eigenen Hilfsmittel (z.B.: Stock oder Rollmobil etc.) gehen!

man kann im Gehen verschiedene Aufgaben einbauen ABER hierbei wieder aufpassen, dass dieses in einer sicheren Umgebung passiert (z.B.: NICHT neben einer stark befahrenen Straßen) UND wieder auf eigene Belastungslimits achten => übersteigt man diese stark bedeutet das starke Sturzgefahr!

  • Gehen mit Slalom um Hütchen herum
  • Gehen mit Hindernissen kleine Stufen, verschiedene Unterlagen (Wiese, Spazierweg, Wege mit Steigung und Senkung,…)
  • Gehen mit reaktiven und auditiven Aufgaben („Stopp“, “schneller“, „langsamer“, „umdrehen“, Begleiter/Therapeut klatscht und verschiedene Aufgaben werden dazu kombiniert z.B.: 1x klatschen = Stopp, 2x klatschen = umdrehen…)

 TIPPS

  • Stress ist kontraproduktiv!! à im Stress kann es auch zu sogenannten „Freezing“ kommen, bei welchen die Betroffenen erstarren à also den Betroffenen Zeit geben!! + Alltag soll nicht stresshaft sein, Freude an Aktivtäten finden (Musik einschalten, etc.)
  • Musik bzw. Taktgabe hilft den Mb. Parkinson Betroffenen (Musik zu Übungen abspielen, sich selbst im Kopf einen Takt vorgeben,…)
  • körperliche Aktivitäten finden die Spaß machen à Tanzen eignet sich da z.B.: sehr gut, da Tanz sowohl körperlich als auch kognitive Anforderungen an den Betroffenen stellt und es trotzdem Spaß macht weitere Bsp.: Trommelgruppen, Schwimmgruppen, Selbsthilfegruppen, und andere Hobbys (Theater gehen, Tischtennis, Spaziergänge, etc.)…
  • Selbstständigkeit soweit es geht erhalten à nicht zu viel oder zu wenig unterstützen – man muss das Mittelmaß finden

 Protokoll: Renate Lemanski

 

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